Ruhe

Von Wolfram Saringer
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Ein schon mehrfach hier angesprochenes Phänomen: zunehmend entdecken Mitglieder der westlichen Welt, dass ihnen etwas verloren gegangen ist. Man nannte es: Ruhe. Beschaulichkeit.

Bekannt ist die Tatsache, dass man die besten Einfälle am Häusl hat. Am wohl letzten Ort, den die grassierende Immer-Online-und-Erreichbar-Panik noch nicht erreicht hat. Zugegeben, das stimmt nicht in allen Fällen... es soll Personen geben, die den stillen Ort ausschliesslich in Begleitung ihres Mobiltelephons aufsuchen um sich nicht einsam zu fühlen.

Damit dürfte auch schon eine der treibenden Kräfte hinter der Online-Gesellschaft enttarnt sein: die als Bedrohung empfundene Einsamkeit, die nicht als Chance wahrgenommen sondern mit allen zu Gebote stehenden Mitteln verhindert wird. Dabei gibt es kaum geeignetere Entspannungsmethoden, als z.B. im Kaffeehaus Zeit zu vertun (denn das stimmt so einfach nicht -- es ist unglaublich produktive Zeit) oder einige Stunden im Wald oder auf einem Berg zu verschwenden. Allerdings nicht im Sinne der Hochleistungsgesellschaft mit teurer Ausrüstung im Extrembereich kletternd sondern ganz gemächlich mit Wanderschuhen...

Vorsicht: der verlinkte Zeit-Artikel ist 5 Seiten lang... wer hat schon soviel Zeit?