Lilian Faschinger: Stadt der Verlierer

Von Wolfram Saringer
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Die aus 2 verschiedenen Perspektiven erzählte Geschichte -- einmal aus Sicht der Hauptperson Matthias Karner, einmal aus Sicht einer ihn suchenden und später mit der Geschichte wieder in Berührung kommenden Detektivin -- entbehrt nicht einiger interessanter Wendungen.

Das vermeintliche Selbstmordopfer Vera überlebt und beginnt in der Folge eine Affäre mit ihrem Retter. So weit, so platt. Einige begleitende Umstände machen daraus doch noch eine lesenswerte Geschichte, so z.B. die nur der Hauptperson bekannte Nahebeziehung zu seiner Affäre (abgesehen von offensichtlicher Nähe) und die sich im weiteren daraus ergebende Zuspitzung der Ereignisse.

Die andere Erzählseite ist leider mit einigen in meinem Empfinden weniger gelungenen Figuren durchsetzt, so tragen weder die Verwandtschaft der Detektivin noch ihr ehemaliger Friseur und nunmehriger Geschäftspartner positiv zur Geschichte bei -- im Gegenteil, sie lenken durch verkrampft problematisierte Lebensläufe unangenehm ab. Als Begleitgeschichte hätte mir durchaus die sich entwickelnde Beziehung der Detektivin gereicht, so wirkt es teilweise leider etwas wie Seiten schinden.

Insgesamt lohnt es, diese Passagen nur zu überfliegen und die eigentliche Geschichte zu Ende zu lesen -- diese entwickelt sich anders als man anfangs denken mag.