Gemeinhin als fataler Ausrutscher gewertet hat Gordon Brown mitten im britischen Wahlkampf-Endspurt eine Wählerin als engstirnig
bezeichnet. Grosser Aufschrei, das könne man doch ganz allgemein nicht tun -- und jetzt im Besonderen auf gar keinen Fall.
Gegenfrage: Warum nicht? Vor allem, wenn es nicht unbedingt jeder Grundlage entbehrt? Wo bleibt da der Ruf nach authentischeren
Politikern?
Mit einer Entschuldigung als klassischer Lapsus, einmaliger Ausrutscher, schreckliches Versehen ist es wohl nicht zu reparieren,
viel interessanter wäre ein proaktiver Umgang: "Es tut mir leid, sollte ich Sie persönlich beleidigt haben. Dessen ungeachtet
drückt es ungeschminkt meine Ansicht zu Ihrer politischen Meinung aus. Who's next?'
Gibt es nicht ausreichend Weichspüler-Politiker? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Persönlichkeit, die nicht in speichelleckender
Manier um jede einzelne Stimme bettelt sondern Wähler mit klaren Standpunkten konfrontiert und deutlich macht, wofür sie steht?