Mehr noch als beim Kameramörder dreht sich die Handlung um Macht und Realitätsverzerrung durch Medien. Diverse Container-und
Talk-Shows auf die Spitze treibend versammelt ein Arzt einige speziell ausgewählte Patienten, die, wie er meint, an einem
besonderen, durch unsere Konsum-zentrierte Gesellschaft hervorgerufenen Syndrom leiden, in einer einsamen Klinik, um ihnen
eine von ihm konzipierte Therapie anzubieten.
Die Ereignisse überschlagen sich als die Mitglieder der Therapiegruppe den Auftrag ernst nehmen und tatsächlich zur Entführung
eines Proponenten der Erfolgs- und Konsumorientierten, kapitalistischen Gesellschaft entführen. Die Erzählperspektive wechselt
von einem Mitglied der Gruppe zum Entführten und schliesslich zu Gerichtsprotokollen. Abgesehen von der teilweise durchaus
fundierten Kritik an sowohl Kapitalismus wie auch dessen Gegenbewegungen finden sich einige heitere Elemente und einige Absurditäten.
Die Geschichte hätte meine Ansicht nach allerdings an Qualität gewonnen durch Weglassen der Luft essenden Dame... Dessen ungeachtet
eine eindeutige Leseempfehlung.