Die fehlgeleiteten Worte des Hrn. Werner Müller zum Thema Internet wundern wenig: schliesslich verbringt er seine Freizeit
mit der Leitung des 'Vereins für Anti-Piraterie' -- ein Unding schon alleine des Namens wegen.
Versuche, zu erklären, dass Urheberrechtsverstöße strafrechtlich verfolgbar sein sollen und Massnahmen, die eigentlich (ebenso
sinn- und orientierungslos) zur Terrorbekämpfung gedacht sind (Vorratsdatenspeicherung -- der bislang frechste Einschnitt
in die Bürgerrechte) auch zur Verfolgung rein privatwirtschaftlicher Dispute zwischen einem ohnehin vom Recht in vollkommen
unangebrachter Art und Weise privilegierten "Rechteinhaber" und seinem um Selbstbestimmung kämpfenden 'Noch-Nicht-' oder 'Nicht-Mehr-'
Kunden zum Einsatz kommen sollen -- spätestens an der Stelle endet jegliches Verständnis für die immer wieder vorgeschobene
Situation der hinter den mit geradezu mafiösen Methoden vertriebenen Produkten der Industrie stehenden Kreativen.
Auf die vollkommen sinnlose Sperrverfügung betreffend ein Filmdownloadportal einzugehen lohnt nicht: Technisch auf vollkommen
verlorenem Posten. Der Punkt, Apple verkaufe Kunden derartige Besschränkungen ihrer Rechte nur mit Design ist von ähnlicher
Qualität: Niemand ist gezwungen, Applegeräte und -dienste einzusetzen. Durch die noch dazu gesetzlich gedeckte (!) Monopolstellung
der Rechteverwerter aber gibt es auf diesem Gebiet keinen Wettbewerb -- ergo erzeugt ein unzufriedener Kunde Druck, indem
er Zahlungen einstellt. Evtl. befördert durch alternative Verfügbarkeit (die oft noch dazu die Kundenwünsche bzgl. Nutzbarkeit
besser abdeckt).
Fazit: Gratisnutzung urheberrechtlich geshcützter Werke wird sich nie komplett unterbinden lassen. Am meisten schadet sich
jedoch die Industrie der Rechteverwerter selbst: durch ihre überhebliche Position Kunden gegenüber. Die meisten sind bereit,
für Inhalte angemessen zu zahlen. Betonung auf 'angemessen'... das inkludiert auch unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten.