Unabhängig von den unerträglichen Sätzen, die oftmals Hrn. BM Darabos' Mund entkommen, triumphiert die ÖVP vollkommen ungerechtfertigt:
Zum Einen ist in Österreich die Bewahrung des Status Quo gewissermassen Staatsreligion und somit kein Erfolg einer phänomenalen
Kampagne, wie manche ÖVP Vertreter im Angesicht der drohenden Wahlen gerne glauben machen wollen. Zum Anderen ist es vollkommen
lächerlich, etwas als Sieg zu verbuchen, dessen allfällige positive Aspekte (Reform des Wehrdienstes) bereits am Tag darauf
mit unsinnigen Forderungen und sagenhafter Ideenlosigkeit torpediert werden.
Es war bereits bisher Usus, das Bundesheer auf der einen Seite tot zu sparen, und es auf der anderen für mangelhafte Ausbildung
etc. zu kritisieren. Hier gilt ähnliches wie bei den Universitäten: Ausbildung kostet Geld. Und hier wie dort werden Ansprüche
gestellt, deren Erfüllung mit dem überlassenen Budget, das eher Almosen gleicht, unvereinbar ist.
Wenn sich Österreich nun für eine momentane Beibehaltung der Wehrpflicht ausspricht, muss diese in einer Art und Weise umgestaltet
werden, die die Argumente für ein Berufsheer zumindest teilweise entkräftet. Dazu gehört die Ausgliederung der systemerhaltenden
Dienststellen aus dem Grundwehrdienst wie auch die Aufnahme neuer Szenarien wie z.B. Katastrophenhilfe in professioneller
Form. Aspekte, die die Zeit als nicht vollkommen sinnlose Verschwendung erscheinen lassen.
Wenn Fr. BM Fekter nun postwendend vermerkt, mehr Geld stehe nicht zur Verfügung, bin ich gespannt, wie die ÖVP auch nur irgendetwas,
das man mit viel gutem Willen mit dem Wort Reform assoziieren könnte, auf die Beine stellen will. Aber primär geht es offensichtlich
um die Demontage von Hrn. Darabos durch Verunmöglichung seines Auftrages. Lächerliches, billiges Taktieren im Glauben, damit
das eklatante Versagen in entscheidenden Themen der letzten Jahre vergessen machen zu können.
Insgesamt ein jämmerliches Schmierentheater, dem beizuwohnen eigentlich jedem Staatsbüger bereits eine Pension sichern müsste:
geistige Invalidität könnte schlussendlich doch ansteckend sein.