Buch: John Boyne: Maurice Swift die Geschichte eines Lügners

Von Wolfram Saringer
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Der rote Aufkleber am Einband der deutschen Ausgabe spricht von "Wunderbar, fesselnd, bissig und geistreich" -- ohne dem Autor oder der New York Times Book Review allzu nahe treten zu wollen: keines dieser Attribute wäre mir bei der Lektüre beigekommen.

Normalerweise lese ich keine Bücher, die mir nicht gefallen. So bleiben viele nach ein paar Seiten/Kapiteln auf der Strecke und versinken alsbald in Vergessenheit. Nicht so dieses: ungeachtet der mich bald nervenden Geschichte habe ich es zu Ende gelesen. Wohl in der Hoffnung, dass die vollkommen übertrieben aufgeschichtete Widerwärtigkeit der Hauptperson irgendwann zum -- zwingend scheinenden -- Fall führen müsste. Jein. Kein wirklich befriedigendes Ende unter dieser Prämisse. Aber wohl in Teilerfolg des Autors...

Die Hauptperson, Maurice Swift, ein ambitionierter, aber nur technisch begabter Autor, wird in mehreren Aussensichten beschrieben, wobei insbesondere der Teil aus der Sicht seiner Ehefrau in mir endgültig Aggressionen geweckt hat (auch deren vollkommen unnötige Schwester, die nichts zur Handlung beiträgt, aber nervt). Die abschließende Sektion aus Maurice' Sicht bietet nur wenig Auflösung.

Insgesamt verschwendete Zeit. Die sprachliche Qualität ist bestenfalls Mittelmaß -- wobei das möglicherweise der Übersetzung anzulasten wäre. Keine Empfehlung, daher kein Link. Findet sich demnächst im offenen Bücherschrank zur freien Entnahme -- vielleicht trägt es ja jemand direkt zum Altpapier.